Newsletter Juli 2024

Sehr geehrte ärztliche Kolleginnen und Kollegen,

es ist wieder einiges passiert an unserem Gesundheitsstandort. Wir freuen uns darüber, dass wir im aktuellen Krankenhausplan des Freistaates Sachsen erstmals als Fachkrankenhaus aufgeführt sind. In der medizinischen Praxis wiesen wir diese spezialisierte Expertise schon seit vielen Jahren im Bereich der HNO-Heilkunde sowie der Kopf- und Halschirurgie auf. Nun ist es also offiziell – und das ist gut so!

Als zentrales Thema möchten wir Ihnen in dieser Ausgabe der „Bethanien News“ vorstellen, wie in unserem Krankenhaus Patientinnen und Patienten mit Speicheldrüsen-Erkrankungen leitliniengerecht behandelt werden.

Ich freue mich über Ihr Interesse und grüße Sie ganz herzlich im Namen des Krankenhausdirektoriums

Prof. Dr. Basel Al Kadah
Ärztlicher Direktor

Im besonderen fachlichen Fokus: Speicheldrüsenerkrankungen

Als Spezialklinik für HNO-Erkrankungen verfügt das Fachkrankenhaus Bethanien Plauen seit vielen Jahren über die fachliche Kompetenz und die räumlichen Gegebenheiten für eine umfassende Diagnostik und Therapie von Speicheldrüsenerkrankungen. Die Bandbreite dieses Krankheitsbildes ist weit gefächert und reicht von akut-entzündlichen über chronisch-entzündliche Prozesse bis hin zu Autoimmunerkrankungen sowie zu gut- und bösartigen Veränderungen im Bereich der Speicheldrüse.

Umfassende Diagnostik als das A und O

Zu Beginn erfolgt eine ausführliche Anamneseerhebung sowie klinische Untersuchung, um das vorliegende Krankheitsbild einordnen und die erforderliche Behandlung einleiten zu können. Hierbei gehört die moderne Ultraschalldiagnostik zum Gold-Standard, über die das Fachkrankenhaus Bethanien Plauen selbstverständlich verfügt und eine präzise Darstellung der unterschiedlichen Speicheldrüsen im Kopf- und Halsbereich ermöglicht.

Bei akuten Speicheldrüsenentzündungen (z. B. bei einer akuten Parotitis) oder bei einem Abszess im Bereich der Glandula submandibularis (Unterkieferspeicheldrüse) oder der Glandula parotis (Ohrspeicheldrüse) erfolgt eine stationäre Aufnahme, um eine intravenöse Antibiose-Therapie durchzuführen und anschließend, sofern notwendig, den Abszess zu spalten.

Bei Verdacht auf eine chronische Speicheldrüsenentzündung in ebendiesen Bereichen starten wir die Suche nach einem Speichelstein. Hierfür kommt entweder die Ultraschalldiagnostik oder die Speichelgang-Endoskopie zum Einsatz. Werden wir fündig, schließt sich unmittelbar eine konservative Behandlung mit zusätzlicher sialendoskopischer Intervention zur Zertrümmerung bzw. Entfernung des Speichelsteines an. Bleibt die Suche nach möglichen Speichelsteinen erfolglos, kommt es im nächsten Schritt zu einer labortechnischen Untersuchung, um abzuklären, ob gegebenenfalls eine Autoimmunerkrankung vorliegt. Hierfür kann es im Einzelfall auch notwendig sein, von der betreffenden Speicheldrüse oder von der kleinen Speicheldrüse bzw. der Mundhöhle eine Gewebeprobe zu entnehmen.

Was tun bei Tumorverdacht?

Am häufigsten sehen und behandeln wir in unserem Fachkrankenhaus gutartige Tumorerkrankungen, die sich hauptsächlich im Bereich der Unterkiefer- oder Ohrspeicheldrüse befinden. Um die genaue Größe und Lokalisation zu ermitteln, kommen ebenfalls die Ultraschallsysteme zum Einsatz. Anschließend erfolgt die chirurgische Entfernung des Tumors und Sanierung mit Hilfe des Mikroskops und unter Zuhilfenahme eines modernen Neuromonitoring-Systems, um die im Behandlungsgebiet vorhandenen Nervenbahnen vor ungewollten Beschädigungen aktiv zu schützen. Wenn die ausführliche Untersuchung den Verdacht nahelegt, dass ein maligner Tumor vorliegen könnte, wird als Staging zusätzlich eine Computertomographie durchgeführt. Bei ausgedehnten Tumoren, die in der Tiefe durch Ultraschalldiagnostik nicht abgrenzbar waren, schließt sich zudem eine weitere MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel an. Sollte sich hierbei der Malignom-Verdacht bestätigen, kommt als endoskopisches Staging eine Panendoskopie zum Einsatz. Zudem erfolgt eine Fallvorstellung in der interdisziplinären Tumorkonferenz, an der sich neben HNO-Spezialisten regelmäßig auch Hämatoonkologen, Radioonkologen und Pathologen sowie weitere medizinische Spezialisten beteiligen, um gemeinsam das bestmögliche Behandlungskonzept festzulegen – jeweils individuell und leitliniengerecht.

Nach der OP – wie geht es weiter?

Wenn eine Speicheldrüse entfernt werden musste, kann es postoperativ in seltenen Fällen zur Ausbildung einer Speichelfistel kommen. Bei einer kompletten Entfernung der Glandula parotis besteht zudem das Risiko, dass es in sehr seltenen Fällen zu einem so genannten „Geschmacksschwitzen“ kommt. In beiden Fällen erfolgt zur Milderung der Symptome eine lokale Behandlung mit Botulinumtoxin, die in unserem Krankenhaus ambulant durchgeführt wird.

Patientinnen und Patienten mit einer bösartigen Speicheldrüsenerkrankung werden nach ihrem stationären Aufenthalt regelmäßig in unserer Tumorsprechstunde kontrolliert. Dabei wird jeweils der aktuelle HNO-Status erhoben und eine ausführliche Ultraschalluntersuchung und eine Laborkontrolle zur Bestimmung des Tumormarkers durchgeführt. Die Nachsorge ist darauf ausgerichtet, rezidivierende Tumorerkrankungen möglichst frühzeitig zu entdecken und adäquat zu behandeln.

Zusätzlich ist auch eine radiologische und hämatoonkologische Mitbetreuung durch unser Krankenhaus möglich. Im Bereich der Speicheldrüsenerkrankungen arbeiten wir eng und vertrauensvoll mit lokalen und regional ansässigen HNO-Facharztpraxen, Hausärzten und Rheumatologen zusammen.

Chefarzt Prof. Dr. Basel Al Kadah verfügt über viel Erfahrung bei der Behandlung von Speicheldrüsenerkrankungen. Foto: Kay Zimmermann

Weitere Informationen und Kontakt

Chefarzt Prof. Dr. med. Basel Al Kadah
Telefon: 03741 172-201
E-Mail: basel.alkadah@ediacon.de

Neu und überfällig: Anerkennung als Fachkrankenhaus

Bis Ende 2023 wurde das Krankenhaus Bethanien Plauen stets als Regelversorger im Krankenhausplan des Freistaates Sachsen geführt. Auch im neuen sächsischen Krankenhausplan, der zu Jahresbeginn 2024 in Kraft getreten ist, hat das 50-Betten-Haus wieder seinen Platz gefunden – allerdings in einer neuen Versorgungsstufe als Fachkrankenhaus.

Mit dieser Entscheidung folgte der Sächsische Krankenhausplanungsausschuss dem einige Monate zuvor gestellten Antrag des zum mitteldeutschen Verbund von AGAPLESION gehörenden Krankenhauses. Mit der umfassenden Versorgung von Patientinnen und Patienten im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich hat es sich in den letzten Jahren als Spezialversorger für die gesamte vogtländische Region etabliert, dessen Einzugsgebiet bis nach Thüringen und Oberfranken reicht.

Mit der Einordnung in die neue Versorgungsstufe des Krankenhausplans hat sich auch der Name in Fachkrankenhaus Bethanien Plauen geändert. In Sachsen gehört mit dem Fachkrankenhaus Bethanien Hochweitzschen – Zentrum für Psychosoziale Medizin ein weiteres Fachkrankenhaus mit einer psychiatrisch-psychotherapeutischen Ausrichtung zum mitteldeutschen Verbund von AGAPLESION. „Mit dieser längst überfälligen Entscheidung ist unsere fachliche Expertise, die wir seit langem im HNO-Bereich nachweisen können, anerkannt und wertgeschätzt“, sagt Prof. Dr. Basel Al Kadah als Ärztlicher Direktor des Fachkrankenhauses Bethanien Plauen. „Sowohl für unser kleines und hochspezialisiertes Haus als auch für die Menschen in unserer Region ist dies ein wichtiger Schritt hin zu einer angestrebten langfristigen Standort- und Versorgungssicherheit.“

Im Fachkrankenhaus Bethanien Chemnitz arbeiten alle Bereiche eng und vertrauensvoll zusammen – dazu gehören der Ärztliche und der Pflegedienst sowie die Verwaltung. Foto: Kay Zimmermann

Das doppelte Jubiläumsjahr: Einladung zur Festveranstaltung

Das gibt es auch nicht allzu oft: Das Fachkrankenhaus Bethanien Plauen hat in diesem Jahr gleich zwei gute Gründe, ein Jubiläum feierlich zu begehen. Vor 75 Jahren startete hier der allgemeine Krankenhausbetrieb – und seit 30 Jahren befindet sich die Einrichtung in Trägerschaft der Bethanien Krankenhaus gemeinnützige GmbH. Um an diese besonderen Wegmarken, die für die Gesundheitsversorgung in Plauen und der vogtländischen Region durchaus prägend waren und sind, in einem würdigen Rahmen zu erinnern, wird am 29. August 2024 eine Festveranstaltung stattfinden. Dazu werden hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Gesundheits- und Lokalpolitik sowie Wirtschaft und Stadtgesellschaft erwartet. Wenn auch Sie als unsere geschätzten Partnerinnen und Partner in der Patientenversorgung am 29. August ab 15 Uhr an dieser Feierstunde teilnehmen möchten, laden wir Sie hiermit auf diesem Wege herzlich dazu ein.

Bitte melden Sie sich bei Interesse bis spätestens 31. Juli 2024 im Sekretariat der Betriebsdirektion an unter Telefon 03741 172-101 (Mo bis Do zwischen 08:00 und 14:45 Uhr) oder per E-Mail an gabriele.burkmann@ediacon.de – vielen Dank!

Historisches im Überblick

Die besondere „Bethanien“-Tradition wurde bereits 1910 durch Hamburger Diakonissen begründet. Sie wurden nach Plauen entsandt, um sich hier um eine methodistische Kirchgemeinde zu kümmern. Aus diesem Engagement entwickelte sich in den Folgejahren die Gemeindeschwesternarbeit vor Ort. Zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Grundstück Dobenaustraße 130 gekauft und die Ruine der ehemaligen Schellhornschen Villa Schritt für Schritt zu einer diakonischen Gesundheitseinrichtung ausgebaut und 1949 in Betrieb genommen. 1993 wurde die chirurgische Klinik zu einer Belegklinik umgewandelt; ein Jahr später erfolgte die Übernahme durch die Bethanien Krankenhaus Chemnitz gGmbH. Aufgrund stetig wachsender Patientenzahlen erfolgte ein schrittweiser Ausbau des Krankenhauses, bei dem 1997 das heutige Funktionsgebäude, 2012 das neue Bettenhaus und 2018 ein neuer OP-Trakt entstand.

Ehemaliger Krankenhauseingang
Verwaltungsrat des Krankenhauses (1970)

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