Newsletter Juli 2023
Sehr geehrte ärztliche Kolleginnen und Kollegen,
mit dem Slogan „Alarmstufe Rot“ rückt die Deutsche Krankenhausgesellschaft die immensen wirtschaftlichen Herausforderungen in den Fokus, vor denen die Mehrzahl der Kliniken aufgrund von vielfältigen Kostensteigerungen und einer insgesamt unzureichenden Refinanzierung stehen.
Auch wenn unser Krankenhaus im Verbund von AGAPLESION wirtschaftlich stabil aufgestellt ist, so spüren auch wir den enormen wirtschaftlichen Druck und sehen derzeit großen Herausforderungen ins Auge. Deshalb möchten wir Sie gern auf eine laufende Unterschriftenaktion der DKG hinweisen und freuen uns über Ihre Beteiligung und aktive Unterstützung. Als zentrales Thema möchten wir Ihnen in dieser Ausgabe der „Bethanien News“ vorstellen, wie wir in unserem Krankenhaus Patienten mit Kopf- und Halstumoren effektiv behandeln können.
Ich freue mich über Ihr Interesse und grüße Sie ganz herzlich im Namen des Krankenhausdirektoriums
Prof. Dr. Basel Al Kadah
Ärztlicher Direktor
Behandlungskompetenz bei Kopf- und Halstumoren
Als Spezialklinik für HNO-Erkrankungen verfügt das Krankenhaus Bethanien Plauen seit vielen Jahren über die fachliche Kompetenz und die räumlichen Gegebenheiten für eine umfassende Diagnostik und Therapie von Tumoren im Kopfund Halsbereich. Den betroffenen Patientinnen und Patienten können wir auch eine individuelle Nachsorge anbieten, die über unsere Tumorsprechstunde organisiert ist.
Besteht ein entsprechender Tumorverdacht, wird beim ersten Vorstellungstermin in unserem Krankenhaus zunächst ein HNO-Status erhoben. Dabei kommen moderne endoskopische sowie Ultraschall-Geräte zum Einsatz, mit denen die genaue Größe und Lage des Tumors sowie die Morphologie der Hals-Lymphknoten bestimmt wird. Darüber hinaus erfolgt eine genaue Fotodokumentation und die Terminierung einer ersten Spezialuntersuchung (Panendoskopie), bei der unter Vollnarkose eine Gewebeprobe entnommen wird.
Für die Bronchoskopie und Oesophagoskopie stehen uns seit diesem Jahr neue flexible Endoskope mit hochauflösender Bildqualität zur Verfügung. Diese modernen medizintechnischen Möglichkeiten versetzen uns in die Lage, eine bestmögliche Patientensicherheit zu gewährleisten und ein möglichst optimales Behandlungsergebnis zu erreichen.
Auf Basis einer umfassenden Diagnostik mit Bestimmung aller Tumormerkmale erfolgt ein so genanntes Staging. Hierbei wird genau bestimmt, in welchem Stadium sich der Tumor befindet. Diese onkologische Bewertung mit entsprechender Ableitung geeigneter therapeutischer Maßnahmen erfolgt interdisziplinär in einer Tumorkonferenz, an der u. a. auch Strahlentherapeuten und Hämatoonkologen teilnehmen.
Sofern eine chirurgische Behandlung erforderlich wird, können selbst komplexe Eingriffe im Kopfund Halsbereich im Krankenhaus Bethanien Plauen durchgeführt werden. Dazu zählen u. a. auch die teilweise oder vollständige Resektion der Hals- Lymphknoten. Zusätzlich kann eine plastische Rekonstruktion des Tumorgebietes erfolgen. Hierfür wird in der Regel eine Lappenplastik, bestehend aus körpereigenem Gewebe, verwendet.
Unser Operationsbereich ist mit speziellen Mikroskopen und mit einem modernen Neuromonitoring ausgestattet. Damit können während des Eingriffs die Nervenbahnen im Kopf- und Halsbereich überwacht werden, um sie vor einer möglichen Schädigung zu bewahren. Zur Blutstillung kommt zudem ein modernes Gefäßversiegelungssystem (BiClamp) zum Einsatz. Wenn nach der OP die histologischen Ergebnisse vorliegen, werden diese im Rahmen einer weiteren Tumorkonferenz gemeinsam ausgewertet und auf dieser Basis die weiteren Behandlungsschritte festgelegt. So kann sich etwa eine postoperative Radiotherapie oder eine Radiosystemtherapie anschließen.
Wenn Tumoren nicht operabel sind: PEG-Anlagen und Port-Systeme
Nicht jeder Tumor im Kopf- und Halsbereich kann im Zuge eines operativen Eingriffs entfernt werden. In solchen Fällen wird im Rahmen einer Tumorkonferenz über die Indikation einer primären Radiotherapie oder Radiosystemtherapie beraten und entschieden. Sofern eine dieser Therapieformen sinnvoll erscheint, benötigen die betreffenden Patientinnen und Patienten oft eine PEG-Anlage oder ein Port-System. In unserem Krankenhaus ist das Know-how für die Anlage beider Systeme vorhanden – auch und insbesondere dank einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit einem am Standort ansässigen Belegarzt.
Diese perkutanen Systeme bieten die Möglichkeit, während einer Radiotherapie oder im Rahmen einer palliativen Behandlung eine künstliche Ernährung durchzuführen. Im Falle einer postoperativen Systemtherapie als Immuntherapie oder Chemotherapie bzw. im Fall einer primären Systemtherapie erfolgt die Anlage durch Implantation mit Freilegung des Gefäßzuganges (Vena brachiocephalica). Nach erfolgreicher Implantation wird der Verweilvenenkatheter mit Hilfe des C-Bogens auf seine korrekte Lage kontrolliert.
Nach Abschluss der Tumorbehandlung erfolgt eine regelmäßige Vorstellung und Kontrolle in unserer Tumorsprechstunde. Hierbei wird der aktuelle HNO-Status erhoben, eine ausführliche Ultraschalluntersuchung durchgeführt und Blut entnommen, um Tumormarker bestimmen zu können. Die Nachsorge ist darauf ausgerichtet, rezidivierende Tumorerkrankungen möglichst frühzeitig zu entdecken und behandeln zu können. Unsere Patientinnen und Patienten werden dabei zusätzlich auch radiologisch und hämatoonkologisch mitbetreut. In Bezug auf die erforderliche Behandlung von Kopf- und Halstumoren arbeiten wir eng mit lokal und regional ansässigen HNO-Facharztpraxen und Hausärzten, Radiologen, Radioonkologen und Hämatoonkologen sowie Logopäden, Physiotherapeuten und Psychotherapeuten zusammen. Unser Einzugsgebiet reicht dabei weit über das Vogtland hinaus bis nach Oberfranken sowie in weite Teile Thüringens und Sachsens.
Prof. Dr. Basel Al Kadah ist auch auf die leitliniengerechte Behandlung von Kopf- und Halstumoren spezialisiert.
Foto: Kay Zimmermann
Neue Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte
Nachdem wir in der letzten Ausgabe unserer „Bethanien News“ über die Modernisierung der an unserem Krankenhausstandort befindlichen Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) berichtet haben, sind diese Baumaßnahmen zwischenzeitlich abgeschlossen.
Unser „Steri“ ist seit Ende 2022 vollumfänglich in Betrieb und technisch auf dem neuesten Stand. Mit der Inbetriebnahme wurde die Aufbereitung von Medizinprodukten nicht nur technisch erneuert, sondern es wurden auch alle Abläufe neu organisiert und zukunftsfest gemacht.
Darüber hinaus konnten die Arbeitsbedingungen für die hier tätigen Beschäftigten weiter verbessert werden. In die AEMP-Modernisierung wurden rund 1,2 Millionen Euro investiert.
Moderne Aufbereitungsmöglichkeiten für Medizinprodukte bietet der neue „Steri“ am Krankenhausstandort in Plauen.
Foto: Kay Zimmermann
Bundes- und Landespolitiker zu Besuch im Bethanien-Krankenhaus
Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen und Vorschläge für eine umfassende Gesundheitsreform waren in den vergangenen Monaten zahlreiche hochrangige Politikerinnen und Politiker bei uns zu Besuch. So konnten wir im November die aus dem Vogtland stammende Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas und im Januar den sächsischen Landtagsabgeordneten Stephan Hösl begrüßen, der ebenfalls seine Wurzeln in der Region hat. Beide Politiker würdigten den Versorgungsauftrag unseres Krankenhauses und sagten uns ihre aktive Unterstützung zu.
Personalia
In den zurückliegenden Monaten hat sich auch im Personalbereich wieder einiges in unserem Krankenhaus getan. Seit Oktober 2022 ist Dr. Cathleen Luckman als Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in unserem Medizinischen Versorgungszentrum Plauen sowie im Krankenhaus Bethanien Plauen tätig.
Seit April 2023 zurück aus ihrer Elternzeit ist auch Zuzanna Kelnar. Die Fachärztin für HNO-Heilkunde engagiert sich seitdem in Teilzeit in unserer Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie. Wir wünschen den neuen Kolleginnen in ihrem täglichen Dienst am Menschen viel Freude, Erfolg und Gottes Segen!
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