So bleibt die persönliche Note in der Pflege erhalten – trotz Corona

Menschliche Nähe und Zuwendung gehören gerade in christlich geprägten Gesundheitseinrichtungen zu den pflegerischen Kernkompetenzen. Doch ist echte Fürsorge in der Versorgung von Patienten in Krankenhäusern wirklich möglich, wenn uns das Corona-Virus zwingt, zueinander auf Distanz zu gehen? Die Erfahrungen im Krankenhaus Bethanien Plauen zeigen: Vieles ist und bleibt möglich – auch und gerade in schwierigen und kontaktarmen Pandemiezeiten.

Tatsächlich erschwert die derzeitige Infektionslage die eine oder andere Geste, die sonst im pflegerischen Umfeld ganz selbstverständlich wäre. Statt einer kleinen Berührung oder der Herstellung von unmittelbarer Nähe sind nun Mindestabstände einzuhalten bzw. Einmalhandschuhe und medizinische Masken zu tragen. Für die Patienten im Krankenhaus bedeuten diese verpflichtenden und notwendigen Sicherheitsmaßnahmen jedoch nicht, dass sie unter diesen Bedingungen leiden oder sich gar von der Außenwelt abgeschnitten fühlen müssen. Denn im mitteldeutschen Verbund von AGAPLESION sind geeignete Versorgungsstrukturen geschaffen worden, die weiterhin auch das persönliche Wohlergehen der anvertrauten Menschen mit Hilfebedarf zentral im Fokus halten.

Zuhören und über Ängste reden, praktische Hilfe leisten

Auch im Krankenhaus Bethanien Plauen wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die sich auf die besondere Situation der stationären Patienten und den seit einigen Monaten geltenden Besucherstopp beziehen. Diensthabende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen persönliche und alltägliche Dinge wie Wäsche oder Hygieneartikel oder auch Blumengrüße von den Angehörigen entgegen und bringen diese zu den Patienten auf die Station. In wenigen Ausnahmefällen – etwa für schwerstkranke Patienten – werden zudem kurze Besuche durch jeweils einen Angehörigen ermöglicht. Für das größtmögliche Maß an Sicherheit sorgt hierbei eine konsequente Teststrategie: Demnach muss sich jeder berechtigte Besucher vor dem Betreten des Krankenhauses vorsorglich einem Corona-Schnelltest unterziehen. Hinzu kommen regelmäßige Testungen aller stationären Patienten.

Die Pflegeteams auf den Stationen unterstützen verstärkt auch bei persönlichen Erledigungen, um die sich sonst eher die Patienten selbst mit ihren Angehörigen gekümmert hätten. So werden zusätzlich zu den eigentlichen pflegerischen Aufgaben auch Telefone aktiviert sowie das Fernsehprogramm oder der WLAN-Empfang eingerichtet. Regelmäßig ist in diesen Zeiten auch vermehrte Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit gefragt – etwa dann, wenn ältere und demente Patienten nicht verstehen können oder wollen, dass sie eine medizinische Maske tragen müssen.

Natürlich gehört der zwischenmenschliche Austausch zwischen den Patienten und Pflegekräften nach wie vor zum täglichen Miteinander auf Station – Corona zum Trotz. Viele der kurzen Gespräche handeln dabei von der Angst vor dem Corona-Virus. Auch die Seelsorgerin des Krankenhauses kommt regelmäßig in die Patientenbereiche oder kann gezielt zum persönlichen Austausch gerufen werden.

Und wo unmittelbare Nähe sowohl im pflegerischen als auch im persönlichen Umgang sinnvoll und möglich ist, wird ein direkter Kontakt auch zugelassen – allerdings nur unter Berücksichtigung aller dafür nötigen Schutzvorkehrungen. Die intensive Händedesinfektion vor und nach jedem Patientenkontakt gehört ebenso dazu wie das verbindliche Tragen der jeweils erforderlichen Schutzausrüstung. Von besonderer Bedeutung ist hierbei der medizinische Mund-Nasen-Schutz, der stets von allen beteiligten Personen getragen werden muss. Im Einzelfall kommen weitere persönliche Schutzausrüstungen wie Einmalkittel und -handschuhe dazu.

„Es tut wirklich allen weh, die in der pflegerischen Betreuung momentan deutlich weniger direkt und nahe sein können, als sie es sonst gern sind“, sagt Monika Kästner als Pflegedirektorin des Bethanien Krankenhauses in Plauen. „Aber derzeit bedeutet persönliche Zuwendung eben auch, besonders achtsam zu sein und unsere Patienten bestmöglich vor den Risiken einer Corona-Infektion zu schützen“, fügt sie hinzu.

„Es ist beeindruckend, mit welcher Einsatzbereitschaft und Hingabe unsere Pflegekräfte seit Monaten die Herausforderungen der Corona-Pandemie meistern und dabei immer auch versuchen, die individuellen Bedürfnisse ihrer Patienten zu beachten“, ergänzt Andreas Lehr als Betriebsdirektor des Bethanien Krankenhauses Plauen. „Ich empfinde dies als gelebte Fürsorge und Nächstenliebe im besten Sinne, und dafür bin ich überaus dankbar.“

Auf Basis strenger Hygienekonzepte ist in allen mitteldeutschen Einrichtungen von AGAPLESION ein hohes Maß an Sicherheit sowohl für die Patienten und Bewohner als auch für die Beschäftigten gegeben. Es gelten u. a. strikte Zutrittsbeschränkungen und Teststrategien; in den Krankenhäusern erfolgt die Corona-Behandlung konsequent in eigens dafür eingerichteten Isolations-Bereichen, die vollständig vom üblichen Versorgungsbetrieb abgetrennt sind.

Über die Internetauftritte des Krankenhauses und der „Wohnen und Pflegen“-Einrichtung können jederzeit auch persönliche Grüße an Patienten bzw. Bewohner verschickt werden. Die Zustellung dieser Grußkarten bis in die Wohnbereiche oder Patientenzimmer ist gerade aufgrund der geltenden Corona-Regelungen und damit verbundenen Besuchsbeschränkungen ein wichtiger und häufig genutzter Service.

Weitere Informationen rund um die Corona-Versorgung im Krankenhaus Bethanien Plauen finden Sie hier.

 

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